Keine Frühjahrsruhe auf der Triestingtaler Hochwasserschutz-Großbaustelle in Fahrafeld – ganz im Gegenteil. Am augenfälligsten sind derzeit wohl der bereits fast fertig aufgeschüttet Schutzdamm am südseitigen Triestingufer neben der Bahn sowie die immer deutlicher in die Höhe „wachsenden“ Konturen des Auslaufbauwerks, das den Abschluss des Rückhaltebeckens zwischen Pottenstein und Fahrafeld bildet.
Neues Überflugs-Video zeigt Wandel der Flusslandschaft
Ein aktuelles Drohnenvideo (https://youtu.be/NXx6dvPwMTk) zeigt den rasanten Baufortschritt am größten Hochwasserschutzbauwerk, das in Österreich derzeit im Entstehen ist. Auf der Verbandswebsite www.triesting-wasserverband.at wird seit Sommer 2020 regelmäßig über den Baufortschritt berichtet. Die aktuellen Frühjahrs- und beginnenden Sommermonaten werden jene Zeit sein, in der sich die Flusslandschaft des Fahrafelder Beckens im Herzen des Triestingtals besonders stark in Bewegung zeigen wird. Bis zu 90 Arbeitskräfte (inkl. der zahlreichen LKW-Fahrer) sorgen für Vollbetrieb auf der Großbaustelle.
Nahezu wöchentlich verändert sich das Bild, das sich dem Betrachter bietet. Die Mauern des künftigen Auslaufbauwerks, die derzeit noch von einem Baukran überragt werden, erreichen abschließend eine Höhe von 11 Metern. Rund 3.600 m³ Beton und 550 Tonnen Stahl werden in diesem Bau verarbeitet. Durch dieses – in der Fachsprache „Grundablass“ – genannte „Tor“ wird die Triesting im Endausbau fließen. Bei Hochwasser kann gesteuert werden, wieviel Wasser durch dieses Tor dringt, um Zerstörungen durch Flutwellen in der Nachbarschaft des Flusses zu verhindern.
Alles an Triestingwasser, das – im Fall eines Hochwasserereignisses – nicht sofort, sondern nur gebremst durch das Auslaufbauwerk fließen darf, wird im großflächigen Rückhaltebecken gestaut. Die auf Bahnseite des Fahrfelder Beckens bereits fast fertig geschütteten 9 Meter hohen Dämme halten das Wasser dabei seitlich im Zaum. Insgesamt werden fast 500.000 m³ Gesteinsmaterial in Fahrafeld zum Schutz der Triestingtaler Bevölkerung aufgeschichtet. Am gegenüberliegenden straßenseitigen Triesting-Ufer an der B 18 werden die Errichtungsarbeiten für den Damm ab dem Frühsommer starten.
Triesting „übersiedelt“ im Sommer in neues, altes Bett
Zuvor muss die Triesting in ihr neues Flussbett - unter vorsichtiger Bedachtnahme auf alle Lebewesen und Vegetation im und am Fluss – umgeleitet werden. Dieses Flussbett wird derzeit gegraben (siehe Bild) und entspricht dem alten, natürlich gewundenen Verlauf der Triesting in Fahrafeld – wie er aus jahrhundertealten Flusskarten rekonstruiert wurde. Voraussichtlich mit Ende Juni 2021 wird die Triesting – in etwa ab Höhe des Feuerwehrgebäudes in Fahrafeld – in ihr neues, altes Zuhause „übersiedeln.“